Rettungskarten

Bei Verkehrsunfällen müssen die Einsatzkräfte schnell vor Ort sein. Denn wenn eine Person aus einem Fahrzeug befreit werden muss, zählt jede Sekunde. Doch oft dauert es mehrere Minuten, bis das Unfallopfer medizinisch versorgt werden kann. Worin liegt das Problem? Sind die Feuerwehrleute etwa schlecht ausgebildet?

Nein. Das Problem liegt vor allem in den vielen unterschiedlichen Automodellen, die auf deutschen Straßen unterwegs sind. Jeder Hersteller baut seine Fahrzeuge etwas anders und bei jedem Modell sind einige Details verschieden. Durch die Entwicklungen im Fahrzeugbau wurden zunehmend verstärkende Elemente in Fahrzeugkarosserien verbaut. Diese Elemente haben die Sicherheit der Insassen deutlich verbessert und damit in den letzten Jahre zu einer erheblichen Reduzierung der Anzahl von Verkehrstoten geführt. Denn durch den stabileren Fahrzeugbau und moderne Sicherheitstechnik wird bei einem Unfall wichtiger Lebensraum in der Fahrgastzelle erhalten, was aber bei einer Rettung den Zugang zum Fahrzeuginneren erschweren kann und deshalb neue Anforderungen an die Einsatzkräfte stellt.

Damit Feuerwehr und Rettungsdienst schneller helfen können, gibt es seit einigen Jahren sogenannte Rettungskarten. Bei einer solchen Karte handelt es sich um ein Din-A4-Blatt mit einer schematischen Zeichnung Ihres Autos. In ihr sind für eine Rettung relevante Bauteile, wie beispielsweise Airbag, Gurtstraffer, Batterie, Kraftstofftank oder Verstärkungen der Karosserie dargestellt. Sie unterstützt somit die Feuerwehr dabei, schnell und sicher die optimalen Angriffspunkte für Rettungsgeräte wie Spreizer und Schere zu identifizieren.

Im Mai 2009 startete der ADAC daher eine Initiative, deren Ziel eine Ausstattung aller Neufahrzeuge mit einheitlichen Rettungskarten ist. Die meisten Autohersteller bieten auch für ihre älteren Fahrzeuge Rettungskarten zum kostenlosen Download an. Diese Karten können ausgedruckt und hinter der Fahrer-Sonnenblende verbracht werden. Zusätzliche Frontscheiben-Aufkleber können kostenlos über Automobilclubs oder die DEKRA bezogen werden.

Hier können Sie Ihre individuelle Rettungskarte kostenlos downloaden und weitere Informationen erhalten:
http://www.dekra.de/de/rettungskarte